Jede Software hat Bugs. Manche Fehler sind hierbei lediglich kosmetischer Natur, andere gefährden als Schwachstelle oder Sicherheitslücke die Vertraulichkeit, Integrität oder Verfügbarkeit der in der Software verarbeiteten Daten. Als Digitalagentur beschäftigt uns daher täglich, wie wir unter Verwendung verschiedener Strategien und Tools für Sicherheitstests, sicherere Software bauen und so unsere Kunden langfristig zufriedenstellen können.
Wichtig ist hierbei, dass diese Sicherheitstests möglichst früh in den Entwicklungszyklus integriert und dabei möglichst ohne großen Mehraufwand für die Entwickler*innen durchgeführt werden können. In den vergangenen Jahren hat sich hierfür das Buzzword Shift-Left etabliert. Dieser Ansatz beschreibt, dass Tests während des gesamten Entwicklungsprozesses kontinuierlich und nicht erst am Ende erfolgen sollten. Deswegen konzentrieren wir uns in diesem Post auf automatisierte Ansätze und Tools, statt auf manuelle Methoden wie Code-Reviews und Penetrationstests, welche selbstredend nicht weniger relevant sind.
Dass Investitionen in mehr IT-Sicherheit mit wachsender (zugegeben sehr abstrakter) Bedrohungslage immer relevanter werden, hat jeder bestimmt schon einmal gehört. Doch welche konkreten Bedrohungsszenarien gibt es eigentlich und welche Vorteile können wir daraus ziehen, wenn wir diesen Szenarien begegnen?
Unsichere Anwendungen und Websites sind ein Einfallstor für Kriminelle, um auf sensible Daten zuzugreifen. Dies kann Kundeninformationen, Finanzdaten, persönliche Identifikationsdaten und andere vertrauliche Informationen umfassen. Investitionen in Sicherheitstechnologien und -praktiken helfen, diese Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Sicherheitsverletzungen können zu erheblichen Datenverlusten und Ausfallzeiten führen, was zu finanziellen Verlusten und Reputationsschäden führt. Durch die Implementierung robuster Sicherheitsmaßnahmen können Sie das Risiko von Datenverlusten und Ausfallzeiten minimieren und die Kontinuität Ihres Geschäftsbetriebs sicherstellen.
Je nach Branche und Standort unterliegen Websites und Anwendungen verschiedenen gesetzlichen Vorschriften und Datenschutzbestimmungen. Investitionen in Sicherheit helfen sicherzustellen, dass Ihre Systeme den geltenden Vorschriften entsprechen und potenzielle rechtliche Probleme vermeiden.
Im Softwareentwicklungslebenszyklus (SDLC) spielen automatisierte (Sicherheits-)Tests eine entscheidende Rolle, insbesondere in der Entwicklungsphase. Durch das Einbetten automatisierter Tests frühzeitig im Zyklus können potenzielle Sicherheitslücken und Fehler bereits in der Entwicklungsphase erkannt und behoben werden. Dies ermöglicht nicht nur eine schnellere Markteinführung, sondern reduziert auch die Kosten erheblich.
Laut Shahadat Hossain ist die Behebung von Fehlern in der Entwicklungsphase im Vergleich zu späten Fehlerkorrekturen während oder nach der Bereitstellung bis zu 100 Mal kostengünstiger. Investitionen in automatisierte Sicherheitstests von Anfang an im SDLC zahlen sich daher nicht nur in Bezug auf Sicherheit und Qualität aus, sondern auch finanziell.
Investitionen in Sicherheitstests sind ein fundamentaler Baustein für eine Strategie zur Risikominimierung. Durch den Einsatz von proaktiver Codeanalyse und Simulationen realer Angriffsszenarien können wir potenzielle Sicherheitsbedrohungen effektiv identifizieren und beheben, bevor sie Schaden anrichten. Hierbei ist es wichtig, die Unterschiede und individuellen Vorteile beider Ansätze zu verstehen:
Statische Anwendungssicherheitstests (SAST) zeichnen sich, wie der Name bereits vermuten lässt, dadurch aus, dass statischer Code auf Schwachstellen analysiert wird. Großer Vorteil hierbei ist, dass durch die Analyse sämtlichen Codes (bekannt als White-Box-Test) auch potenziell Schwachstellen identifiziert werden können, welche ohne Kenntnis des Codes und sämtlicher Funktionalitäten beim Blick „von Außen“ auf die Anwendung unentdeckt bleiben könnten. Ein praktisches Beispiel für ein SAST-Tool ist Semgrep, das automatisierte Analysen durchführt und dabei hilft, sicherheitskritische Fehler zu erkennen und zu adressieren, bevor die Software in Betrieb genommen wird.
Manche Schwachstellen lassen sich jedoch ausschließlich anhand des Codes nur schwer identifizieren. Hier kommen dynamische Sicherheitstests (DAST) ins Spiel.
Im Gegensatz zu SAST-Tools erhalten DAST-Tools in der Regel weniger bis keine Informationen über die Interna der Anwendung (bekannt als Black-Box-Test). Dieser Ansatz testet daher die Anwendung unter realen Betriebsbedingungen, ähnlich den Angriffsmethoden, die ein Hacker anwenden könnte. Dies erleichtert einerseits das Aufsetzen eines Tests, limitiert aber in der Regel auch den Betrachtungsbereich des Scanners, welcher möglicherweise nicht alle Funktionen der Anwendung erreicht. Dastardly von Portswigger ist ein Beispiel für ein DAST-Tool, das dynamische Tests durchführt und es ermöglicht, auch jene Sicherheitslücken aufzudecken, die erst während des tatsächlichen Betriebs der Software sichtbar werden.
Durch die Integration von SAST und DAST in unseren Entwicklungsprozess erreichen wir eine tiefgreifende und umfassende Sicherheitsüberprüfung unserer Anwendungen. Diese Strategie ist nicht nur ein Schlüssel zur Gewährleistung der Sicherheit, sondern trägt auch dazu bei, die Integrität und Verfügbarkeit der Daten zu schützen.
Gerne unterstützen wir dich beratend oder bei der Umsetzung von automatisierten Sicherheitstests für deine Anwendungen! Wenn du Anwendungsbeispiele zu SAST und DAST sehen möchtest, schaue gerne in diesem Artikel vorbei.